Frauen fahren anders als Männer –
Der weibliche Fahrstil ist eher defensiv, der männliche tendenziell offensiv
Frauen fahren gerade so schnell wie erlaubt und benutzen die Hupe nur im äußersten Notfall. Auto fahrende Männer sind notorische Drängler und Raser. Diesem gängigen Klischee entspricht auch die Selbstwahrnehmung der beiden Geschlechter laut einer repräsentativen Umfrage der "Apotheken Umschau", meldet der MSC Bornhöved im ADAC.
Als bewusst defensiv und zurückhaltend beschreiben drei Viertel (75,5 Prozent) der befragten Autofahrerinnen ihre Fahrweise, von ihren männlichen Kollegen tun das nur knapp 60 Prozent (57,6 Prozent). Vier von zehn (39,9 Prozent) der Herren mussten nach eigenen Angaben allerdings auch schon mehrfach Bußgelder wegen zu schnellen Fahrens zahlen, bei den Frauen nur knapp jede Fünfte (19,3 Prozent). Dieser Unterschied verwundert wenig angesichts der Selbstauskunft von 70,5 Prozent der Frauen, sich grundsätzlich an Geschwindigkeitsbegrenzungen zu halten, im Vergleich zu nur 55,8 Prozent bei den Männern.
Korrektheit scheint die Devise bei den Autofahrerinnen: Rechts überholen auf der Autobahn kommt beispielsweise für die meisten von ihnen auch dann nicht in Frage, wenn ein Langsamfahrer die linke Spur blockiert. Nur 15,0 Prozent treibt in so einem Fall die Ungeduld zu dem gesetzwidrigen Manöver, zu dem sich den eigenen Angaben zufolge immerhin fast jeder vierte (22,9 Prozent) Mann mal hinreißen lässt. Laut Flensburger Verkehrszentralregister sind nur ein Fünftel der erfassten Verkehrssünder weiblich.
„Sie sind wesentlich besser als ihr Ruf, die Frauen am Steuer,“ lobt MSC-Vorsitzender Hans-Peter Küchenmeister, „sie verursachen auch viel weniger Verkehrsunfälle, bei denen andere Menschen zu Schaden kommen als ihre männlichen Kollegen.“
Gut zwei Drittel der Unfälle im Straßenverkehr mit einem oder mehreren Verletzten gehen auf das Konto der Männer. Fairerweise muss man erwähnen, dass Männer täglich deutlich mehr Kilometer zurücklegen.