Telefonieren am Steuer beeinflußt Reaktionsfähigkeit
Die Reaktionszeiten beim Autofahren werden durch das Handy stark beeinflußt. Auf dieses Ergebnis eines Fahrsimulatortests des Informationszentrum Mobilfunk e. V. (IZMF) weißt der MSC Bornhöved im ADAC hin.
Das IZMF führte die Versuchreihe gemeinsam mit der Landesverkehrswacht Saarland durch. Jeder der fast 200 Teilnehmer fuhr zweimal eine Strecke im computersimulierten Straßenverkehr. Dabei mußte auf plötzlich eintretende Ereignisse reagiert werden - einmal ohne Ablenkung und einmal während eines Telefonats über die Freisprechanlage. Es wurden Entfernung, Bremszeit und Kollisionsweg ausgewertet und verglichen. Ergebnis: Bei fast jedem verschlechterte sich die Reaktionszeit beim Telefonieren mit dem Handy im Vergleich zur Fahrt ohne Ablenkung.
MSC-Vorsitzender Hans-Peter Küchenmeister rät zu einem verantwortungsvollen Telefonieren im Straßenverkehr: "Die Reaktionszeit beim Fahren mit dem Handy war durchweg länger, obwohl über eine Freisprechanlage telefoniert wurde. Ich empfehle, Telefonate während des Fahrens möglichst kurz zu halten. Besser ist es, Telefonate vor oder nach der Fahrt zu erledigen." Der Praxistest des IZMF bestätigt Studienergebnisse aus den USA, bei denen nachgewiesen wurde, daß Telefonate während der Fahrt - auch bei Benutzung der Freisprechanlage - das Fahrverhalten stark beeinträchtigen.
In Deutschland ist das Telefonieren nur mit zugelassener Freisprecheinrichtung erlaubt. Sobald der Motor läuft, ist jede andere Benutzung des Handys verboten. Dies gilt auch an roten Ampeln oder im Stau sowie für das Schreiben von SMS oder das Nachschauen einer Nummer. Wer gegen das Verbot verstößt, muß mit einem Bußgeld von 40 Euro und einem Punkt im Verkehrszentralregister in Flensburg rechnen.