Motorsportclub Bornhöved mit vielen Aktivitäten
Die Jahreshauptversammlung des MSC Bornhöved im ADAC bot viele Informationen. „Das Jahr 2011 war für viele wie eine Achterbahn. Nicht nur durch das wirtschaftliche Auf und Ab wegen der Finanzkrise, sondern auch durch das Umfahren der vielen Schlaglöcher auf unseren Straßen.“ so schilderte der MSC-Vorsitzende Hans-Peter Küchenmeister die Situation. Der vorige Winter habe viele Schäden hinterlassen, es wurde auch viel repariert, aber nicht immer ausreichend genug. Risse im Belag, abbröckelnde Seitestreifen gefährdeten den Verkehr noch häufig.
Und beim erforderlichen Neubau sei man auch hinterher. Vor allem, weil Großprojekte konkurrierten. So stehe das Prestigeprojekt Beltquerung gegen die Weiterführung der A 21 und A 20 als Lebensadern für unser Land. Für alles sei nicht genug Geld vorhanden, die Entscheidungen würden wohl politischer Kuhhandel sein und keine verkehrspolitischen Notwendigkeiten abbilden.
Wechselstimmung gebe es auch beim Kraftstoff. Bei der Einführung des Kraftstoffes E 10 mußte ein politischer Benzingipfel einberufen werden. „Wir haben jetzt die Situation, dass die Mineralölkonzerne sich des Problems entledigen, indem sie Super und Super+ teurer verkaufen und so das E 10 subventionieren.“ so die Einschätzung.
Modellrechnungen zeigten, dass die Branche kaum Chancen sehe, mit E10 die Bioquote von 6,25 Prozent zu erreichen. Schlagzeilen machte zuletzt ein Langzeittest mit einem Opel Signum, der als E10 unverträglich eingestuft war. "E10 kann schädlich sein", lautete anschließend das Fazit. Der Fahrer bemerkte nach 27 000 gefahrenen Kilometern laut "ADAC Motorwelt" intensiven Benzingeruch. Die Wand der Benzinpumpe war korrodiert.
Auch wenn nur bestätigt wurde, was der Hersteller empfohlen hatte, fördert das Resultat nicht das Image von E10. Bis 2014 soll die Biokraftstoffquote bei 6,25 Prozent bleiben - es muss also eine Lösung her. Immer wieder wird gefordert, statt der Beimischung wieder mehr auf den Absatz reinen Biodiesels zu setzen. So wären Autofahrer weitgehend außen vor - und müssten sich nicht ständig ärgern über das intransparente Dickicht aus Quoten, Strafzahlungen und der Umlage selbiger auf den Spritpreis.
Doch Steuervergünstigungen für Biodiesel solle es nur noch bis 2012 geben – reine Biokraftstoffe sollen ab 2013 voll besteuert werden- und die neueren Motoren vertragen so viel Bio im Tank nicht.
„Und es gibt ernsthafte Berechnungen, dass die Herstellung von Biodiesel aus Raps, Soja oder Palmöl zu mehr CO2 in der Atmosphäre führt als herkömmlicher Sprit.“ Zitiert Küchenmeister ein internes Papier der EU-Kommission nach einem Bericht der FTD.
In dem Dokument würden im Gegensatz zu bisherigen Berechnungen die indirekten Klimafolgen in die CO2-Bilanz des Biokraftstoffs einbezogen. Danach wird durch die Herstellung von Raps 4,5 Prozent mehr CO2 ausgestoßen als bei herkömmlichem Sprit - bei Soja sind es sogar 11,7 Prozent.
Für die hoch subventionierte Biokraftstoffindustrie sei das ein verheerendes Ergebnis. Denn ein Großteil des Biosprits ist Biodiesel, der hauptsächlich aus Raps, Soja und Palmöl gewonnen wird. Im Rahmen ihrer Klimaziele will die EU bis 2020 den CO2-Ausstoß um 20 Prozent senken, unter anderem durch den Einsatz von Biosprit. Dafür wird angenommen, dass vom Anbau der Pflanzen bis hin zur Verbrennung im Motor weniger CO2 in die Atmosphäre gerät als bei herkömmlichem Sprit. Vorgabe ist, dass die CO2-Belastung durch Biosprit 35 Prozent unter der Belastung durch Normalbenzin liegt.
Bisher wurden aber die indirekten Klimafolgen nicht in die CO2-Bilanz von Biosprit eingerechnet. Zu diesen Folgen gehören erhöhte Logistik-Emission und Verdrängungseffekte in der Landwirtschaft: Zerstörte Regenwälder, weil dahin für den Nahrungsmittelanbau ausgewichen werden muss - auf ursprünglichem Ackerland stehen Biosprit-Pflanzen. Dieser Effekt wird indirekte Landnutzungsänderung (Indirect Land-Use Change, Iluc) genannt. Wird der Iluc-Faktor in die Bilanz einbezogen, wird aus dem Biosprit ein neuer Umweltsünder.
„Dann müssen wir nicht nur als Autofahrer einen hohen Preis zahlen“, folgert der MSC-Chef, „ sondern auch als Weltbürger.“ und meint: „Wir haben uns wohl mit dem Luxusartikel Sprit abgefunden. In unserem Flächenland Schleswig-Holstein bleibt uns auch nichts anderes übrig.“
Viele Veranstaltungen durchgeführt
Insgesamt gibt es im MSC viele Aktivitäten einiger Clubmitglieder die ständig Bewegung in den Club bringen. Alle Veranstaltungen und Einsätze werden zwar durch einige wenige Aktive getragen, aber immerhin hat der MSC Bornhöved 95 Mitglieder, von denen 64 Mitglieder im ADAC sind.
Die traditionellen zwei Automobilturniere von Turnierleiter Eckhard Stave mit 31 Teilnehmern und die Fahrradturniere von Jugendreferentin Maren mit rund 470 Kindern haben wieder Erfolg gehabt. Beim Landesfahrradturnier in Neumünster hat Maren Müller als Betreuerin gemeinsam mit vier Helfern mitgewirkt. Die diesjährige Findigkeitsfahrt von Andreas Stave war mit sechs Fahrzeugen ähnlich besucht wie im Vorjahr.
Zur Verkehrserziehung hat Verkehrsreferentin Christa Müller an rund 325 Schulanfänger in Bornhöved, Trappenkamp, Wankendorf, Rendswühren, Schillsdorf, Wahlstedt und Rickling Unterlagen zur Verkehrssicherheit verteilt, die vom ADAC Schleswig-Holstein zur Verfügung gestellt wurden. An der Schule Bornhöved wurden 96 Warnwesten für die Schulanfänger ausgeteilt.
Zwei gut besuchte Ausflüge waren 2011 im Programm. Im September ging es durch Organisation von Christa Müller mit 30 Teilnehmern nach Braunschweig zur Null-Emissionsfabrik. Im Oktober organisierte Dieter Sienknecht eine Besichtigungstour in das Prototypenmuseum und das Miniaturwunderland in Hamburg mit 29 Teilnehmern.
Die gesellschaftliche Veranstaltung des Jahres 2011 war das mit 34 Personen gut besuchte Spargelessen in Seedorf. Beim Skat- und Knobelabend im November hatten Christa und Maren Müller 20 Skatbrüder und 8 Knobler als Teilnehmer.
Über alles war auch im Jahr 2011 ständig im Internet zu lesen, es gibt eine eigene Internet-Präsenz, die von Sascha Stave eingerichtet wurde und die neu bearbeitet worden ist. Es lohnt sich reinzuschaun. Die Homepage lautet: www.msc-bornhöved.de.
Ein besonderes Ereignis steht ebenfalls an: Am 13. November vor 50 Jahren wurde der MSC Bornhöved satzungsmäßig gegründet. Die Idee entstand zwar bereits im Februar 1962 am Stammtisch, aber die Gründungsversammlung ist für den 13.11 1962 protokollarisch festgehalten. Dieses Jubiläum will der MSC gebührend begehen.
Vorstandswahlen
Die Vorstandswahlen wurden klar entschieden. Zum 1. Vorsitzenden wurde Hans-Peter Küchenmeister wiedergewählt, Sportleiter wurde wieder Dirck Stave. Turnierleiter Eckhard Stave wurde ebenso wiedergewählt wie Jugendreferentin Maren Müller. Neu in den Vorstand wurde als Internet-Administrator Sascha Stave gewählt.
Ehrungen
Ein Verein lebt aus den Aktivitäten seiner Mitglieder heraus. Dabei geht es uns nicht nur um motorsportliche und verkehrserzieherische Aktionen, sondern auch um das Funktionieren der Clubaktivitäten.
Für die aktivste und erfolgreichste Tätigkeit bei Motorsportveranstaltungen wurde Eckhard Stave aus Bornhöved mit dem Sportpokal des MSC Bornhöved geehrt.
Für die meisten Engagements und Aktivitäten im Clubleben erhielt Christa Müller aus Bornhöved den Clubpokal des MSC Bornhöved als Auszeichnung.
Christa Müller und Eckhard Stave wurden vom MSC-Vorsitzenden Hans-Peter Küchenmeister (Mitte) mit Pokalen ausgezeichnet.