Wo bin ich

Termine 2012

02./03. Juni St. Wendel
30. Juni/01. Juli Stendal
11. /12. August Riesa
01. /02. September Esch sur Alzette
15. /16. September Freiburg

Infos: www.supermotodm.de


Auf zu Supermoto

MSC-Clumitglied Gerd Hilbrands ist engagiert in der Sparte Supermoto, die bundesweit ausgetragen wird. Falls jemand sich das mal anschauen will, dann bitte rechtzeitig -eine Woche vorher- Gerd Hilbrands Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! darüber informieren, er kann Freikarten bereit legen.

Was ist Supermoto?

Ein wahrlich schräger Sport.

Kein Mensch käme auf die Idee, mit Langlaufskiern von einer Schanze zu hüpfen oder sich mit Sprungskiern die berühmt- berüchtigte Streif hinunter zu stürzen. Für jeden Einsatzzweck nehmen Sportler geeignetes Material her, um höher, schneller und weiter zu kommen. Supermoto-Piloten ticken da ein wenig anders.

Der Mix macht's

Supermoto ist das Crossover zwischen Straßen- und Geländesport. Die Strecken vereinen schnelle, sowie winklige Asphaltpassagen mit Offroadsektionen und immer mächtiger werdenden Sprunghügeln. Da leuchtet es ein, dass ein Kilogixxer überhaupt nicht geeignet ist. Spätestens hinter dem ersten Sprung säße man auf einem Naked Bike und kurz danach auf einem Schrotthaufen. Einem Motocross-Motorrad brutale Verzögerungsorgien und atemberaubende Schräglagen abzuverlangen, scheint aber ebenso abwegig.

Nutzung der technischen Möglichkeiten

Es galt also, einen Kompromiss zu finden, um diese speziellen Anforderungen zu erfüllen. Die Kinderschuhe des Supermoto-Bikes waren noch 21" und 18"-Räder mit relativ weichen, profilierten Reifen. Später gab es dann 17" Räder mit Regenreifen vorne und geschnittenen Slicks hinten, die aus dem GP-Sport stammten. Bedingt durch das niedrige Gewicht der Motorräder waren die vorderen Slicks ungeeignet – sie wurden einfach nicht warm genug, um Grip aufzubauen. Was schnell wird, muss auch verzögert werden. Die Bremsscheibchen, Zängchen und Pümpchen der Crosser reichten nicht mehr aus, um die Wemsgeräte zu verzögern und so zierten bald pizzagroße Bremsscheiben, Vielkolbensättel und passende Bremspumpen die Front einer Supermoto-Maschine.

Auch die Fahrwerke bekamen Aufmerksamkeit. Die Federwege wurden kürzer, die Abstimmungen straffer. Frühe Tüftler änderten gar die Lenkkopfwinkel und die Schwingen. Das Gerät wurde immer mehr dem Einsatz auf Asphalt angepasst. Je mehr die Fahrwerke der Boliden hohe Geschwindigkeiten ermöglichten, desto mehr Leistung kitzelten die Tuner aus den Motoren, und die Geräte wurden immer spezieller. Charles Darwin umschrieb diesen Prozess der natürlichen Anpassung einer Spezies an ihren Lebensraum als Evolution.

Anfänge der Sportart Supermoto

Wie es überhaupt dazu kam, einen so bescheuerten Wettkampf zu etablieren, liegt im Nebel der Geschichte. Manche sehen den Ursprung jenseits des großen Teiches, wo es zu einem Wettkampf zwischen Gelände- und Straßensportlern kam. Andere vermuten die Wiege des Supermoto in Frankreich. In Deutschland wurde das erste "Speedcross" irgendwann zum Ende der 80er ausgetragen und fand schnell Freunde, Fans und Teilnehmer. 1993 stellten dann Peter Mayer (Ex-GP-Crosser und Redakteur bei MOTORRAD), Tommi Deitenbach (Teamchef, Messeorganisator und Sportmoderator) und Gustav Lux (DMSB) die ersten Rennen im Supermoto auf die Beine – die "MOTORRAD SUPERMOTO SERIE" war geboren. Erstmals gab es mehrere Veranstaltungen im Jahr statt nur eines Events, und so wuchs der Bekanntheitsgrad von Supermoto. 1996 bekamen die Quertreiber das DM-Prädikat zugesprochen und es wurde heiß um diesen Titel gefightet. Auch aus dem Ausland traten Fahrer an. Klaus Kinigadner, Beat Gautschi, Gilles Salvador und nicht zuletzt die Gebrüder Chambon setzten den deutschen Topfahrern Harald Ott, Meik Appel und Achim Trinkner gehörig zu. Schon damals gab es einen fliegenden Finnen. Mika Sironen begeisterte die Fans vor allem im Speedway-Oval von Harsewinkel, das zu dieser Zeit noch beinahe komplett unter die 17-Zöller genommen wurde. Die ersten Sprunghügel waren noch mickrig, Tables von den Ausmaßen der Breisgau-Alpen auf der wunderschönen Freiburger Strecke gab es damals noch nicht. Doch der Sport entwickelte sich weiter, die Strecken wurden schneller, der Offroadteil spektakulärer, und auch der Fahrstil wandelte sich zu einer ganz eigenen Technik. Thierry van den Bosch perfektionierte die Drifts, die in Ansätzen schon von Stephane und Boris Chambon gezeigt wurden. Zu den ganz Großen im Supermoto gehört der deutsche Ausnahmeathlet Bernd Hiemer, auch Asphaltsurfer genannt. Hiemer schaffte es als einziger Deutscher, die Weltmeisterschaft zu gewinnen, und das gleich zwei Mal – 2006 und 2008.


supermoto